Das OpenHouse Basel macht gute Architektur und Stadtplanung für alle zugänglich und lässt es zu einem Thema werden, über das man in diesen zwei Tage sprechen wird. Es bietet den Besuchenden die Gelegenheit zu erforschen, wie vielseitig in Basel gearbeitet und gewohnt wird. Eine Gelegenheit zu erleben, wie vielseitig in Basel gearbeitet und gewohnt wird. Während zwei Tagen treffen sich architekturverbundene Laien und Spezialisten um mehr als 60 Gebäude zu besuchen, die den architektonischen Reichtum und die Vielfalt verdeutlichen. Bei der Tour entdecken die Leute, was die Architektur und Stadtentwicklung zur Lebensqualität beitragen.

Hier knüpft der Atlas of Living an und den Bezug zurück zu den Besuchern geben. Wer etwas besucht, der sucht auch etwas – meistens unbewusst. Das grosse Thema «Architektur/Stadtforschung» soll persönlich werden. Im Rahmen meiner Thesis nahm ich nomadisierend mit einer mobilen Bar an der Veranstaltung teil. Die Bar stationierte ich an gut frequentierten Wohnungen wie die neuen Wohnungen am Schaffhauserrheinweg. Durch ein partizipatives Mapping involvierte ich die Besuchenden in ein Gespräch über Wohnen und Architektur. Sie steckten eine Fahne mit der darauf notierten Anzahl von Wohnungen, in denen sie gelebt haben, auf die Karte am jeweils aktuellen Wohnsitz.

Rot: Liebe | Blau: Job | Gelb: Wunsch |Grün: anderes | Violett: einfach so

Dieses Mapping war nicht nur für mich höchst aufschlussreich, es involvierte auch 100 Teilnehmende. Es fanden viele Gespräche zwischen den einzelnen Menschen statt, die Karte wurde gelesen, begutachtet und diskutiert, Nachbaren lernten sich kennen und es wurde gar philosophiert, weshalb man da, wo man wohnt, wohnt. Dabei stach ins Auge, dass der Begriff des Wohnens sehr passiv verwendet wird. Zwar besteht ein Interesse im Sinne der Einrichtung oder der Lage der Wohnung, es findet aber kaum eine bewusste Auseinandersetzung mit diesem doch elementaren Thema statt. So erfuhren Paare über die Technik des Mappings von früheren Wohnorten des Partners und den Grund des neuen Wohnungsbezugs. Es wurde rege darüber diskutiert, wo man am besten und am liebsten wohnt und wieso. Eine Besucherin erzählte von einer Freundin, die das Vogelgezwitscher in Basel als lauter empfand, als den Stadtlärm von New York und darum wegzog. Mit der Technik des Mappings konnte das Publikum anreget werden, über Essenzielles zu sprechen und sich bewusst darüber Gedanken zu machen.


Datum: Mai 2018
Ort: OpenHouse Basel
Kontext: Bachelor-Thesis «Atlas of Living»